Wir landen in Surabaya, der zweitgrössten Stadt Indonesiens, nach Einbruch der Dunkelheit. Am Bancomat heben wir unsere Millionen (leider nur Rupiah) ab und fahren mit dem Taxi ins Hotel. Der Verkehr ist chaotisch und wird von den unzähligen Mopeds dominiert. Mopeds, auf denen eine vierköpfige Familie einen Platz findet, sind keine Seltenheit. Maiara und Nessina sind etwas verunsichert bezüglich unserem neuen Reiseziel. Dies bessert sich auch nicht als wir unser Hotel erreicht haben; Bombenspürhunde, Inspektion des Taxiunterbodens mit Spiegeln und einen Einlass in die Hotellobby nur dann, wenn man das Prozedere wie am Flughafen durchläuft. Auch unser Gepäck wird sorgfältig gescannt. Eigentlich haben wir es ja so erwartet, ist dann in Realität doch ein etwas komisches Gefühl. Anderntags fahren wir zwei Stunden ins Landesinnere nach Malang. Wir bleiben drei Nächte in Malang, welches als Ausgangspunkt für eine Tour an den Mount Bromo dient. Auf unserer ganzen Reise haben wir noch nie so günstig zu Abend gegessen. Poulet mit Reis und Mineralwasser für CHF 1.50/Person.
Wir werden morgens um 01.00h von unserem Fahrer und Tourguide abgeholt. Mit dem grünen Toyota LandCruiser Jeep fahren wir durch die Strassen von Malang und bald durch stockdunkles Gebiet. Üppiger Wald weicht Graslandschaft, die Strasse endet und wir fahren mit dem Jeep durch die sandige Ebene des Kraters. Die Nebelschwaden verleihen der Szenerie einen mystischen Touch. Um halb vier haben wir den Aussichtspunkt auf 2700 müM erreicht. Es ist ziemlich frisch hier oben - Pulli, Faserpelz und Windjacke kommen mal wieder zum Einsatz. Wir sind früh hier und ergattern einen der begehrten Plätze in der ersten Reihe. Jetzt heisst es warten und schlottern - über eine Stunde warten wir auf den Sonnenaufgang. Dann zeigen sich die ersten Verfärbungen am Himmel und die Kraterlandschaft verfärbt sich zuerst rosaviolett und wechselt dann zu goldbraun. Von diesem Aussichtspunkt hat man einen wunderbaren Ausblick auf den Vulkan Semeru (höchster Berg Javas) und die Tengger-Caldera. In dieser Caldera befinden sich vier Vulkane, wobei Bromo der aktivste und bekannteste dieser Vulkane ist. Der Nebel im Krater spielt mit dem Kraterrand 'catch me if you can' - ein faszinierendes Schauspiel. Mit jedem Sonnenstrahl steigt auch die Temperatur. Der Aussichtspunkt ist mittlerweile rammelvoll - der frühe Start hat sich gelohnt.
Wir fahren wieder in die Tengger-Caldera. Mit einem Pferd kann man an den Fuss des Kraters Mount Bromo (2329 müM) reiten. Von hier führt eine steile Treppe hinauf an den Kraterrand des Vulkans. Die Treppe ist voller Asche; hier müsste mal wieder geschaufelt werden. Wir schaffen den Aufstieg und werden mit einem tollen Ausblick zurück in die Ebene und voran in den Krater belohnt. Es brodelt im Vulkanschlund und es tönt ähnlich wie wenn Pastawasser kocht - nur dass die Pfanne so gross ist wie zehn Schulhäuser und dadurch einiges lauter. Mount Bromo ist einer der aktivsten Vulkane in Indonesien und brach das letzte mal vor vier Monaten aus.
Die Caldera ist mit einem Sandmeer ausgefüllt, welches seit bald 100 Jahren unter besonderem Schutz steht. Die Landschaft ist wirklich sehr speziell und wunderschön. Gegen Mittag kehren wir wieder zurück nach Malang und halten ein verdientes Nachmittagsschläfchen.
Anderntags kehren wir nach Surabaya zurück. Wir übernachten wieder im selben Hotel und zwischenzeitlich halten wir das Prozedere beim Hoteleingang für ganz normal.