Lange schon freuen sich Nessina und Maiara auf den roten Stein im Herzen Australiens und sie werden voll auf ihre Kosten kommen. Wir übernachten die kommenden vier Nächte in Yulara - dem einzig touristisch erschlossenen Ort in der Nähe des National Parks.
Der Uluru ist das Wahrzeichen Australiens schlechthin und steht auf dem Territorium der Anangu-Aborigines. 1985 erhielten die Aborigines die Eigentumsrechte für das Gebiet des Parks und verpachteten es darauf für 99 Jahre an die australische Regierung. Jährlich wird der Nationalpark von einer halben Million Touristen besucht.
Trotz dieser eigentlich hohen Besucherzahl finden wir, dass es aktuell nicht viele Touristen hat. Erst bei Sonnenuntergang kommen dann die Busse angerollt und alle wollen das ultimativ beste Foto knipsen - wir gehören auch dazu. Wenn man aber mit dem eigenen Wagen unterwegs ist, so trifft man tagsüber eher wenige Touristen, was vielleicht auch an den Temperaturen liegen mag; 37 Grad Celsius ist schon ziemlich warm und ein Tag am Pool verlockend.
Etwa 40 Kilometer vom Ayers Rock entfernt, liegen die Olgas. Die Olgas heissen heute wieder 'Kata Tjuta' was soviel wie 'viele Köpfe' heisst. Es handelt sich dabei - im Gegensatz zum isoliert stehenden Inselberg Uluru - um eine Gruppe von 36 Felsen.
Wir machen eine Rundwanderung in den Kata Tjutas, welches uns durch das 'Valley of the Winds' führt. Die Wanderung darf nur dann gestartet werden, wenn die Temperatur unter 37° Grad liegt und man nicht nach elf Uhr morgens startet. Wir haben den einzig bewölkten Tag für die Wanderung ausgesucht und sind froh darüber. Die Hitze hält sich in Grenzen und die eher anspruchsvolle Wanderung dauert fast 4 Stunden. Wir sind überrascht, dass wir in den Felsen sogar kleine Wasserpfützen mit Kaulquappen zu sehen bekommen; sowieso ist das gesamte Gebiet im Nationalpark erstaunlich grün und nicht ganz so trocken wie wir es in Erinnerung haben. Apropos Erinnerung: Zum Glück haben wir alle ein Fliegennetz; die 'bushies' (Buschfliegen) würden uns sonst wohl in den Wahnsinn treiben. Wir waren vor 15 Jahren schon hier, allerdings im Juli und damals waren Buschfliegen kein Thema - es scheint eine saisonale Sache zu sein. In der Parkinfo werden die Buschfliegen zwar als wichtige Aasvernichter gepriesen, aber wir könnten gut auf ihre Gesellschaft verzichten. Der ,Aussie Salute' (mit der Hand die Fliegen vor dem Gesicht verscheuchen) wird hier bis zum Exzess praktiziert.
Wir kommen in den Genuss von vier Sunsets@Uluru. Der Sonnenuntergang am Uluru wird nicht nur genossen, nein - er wird richtiggehend zelebriert. Die Campingstühle vor das geparkte Auto stellen, den Champagner oder sonst was Feines entkorken und die Snacks dürfen natürlich auch nicht fehlen. Wir treffen bei diesem 'get together' immer auf interessante andere Reisende. Die Farbe des Uluru verändert sich dann während einer halben Stunde von Minute zu Minute - ein wahrliches Farbenspiel. Zweimal sehen wir uns den Sonnenuntergang am Uluru im Gegenlicht an, was nicht minder schön ist. Kaum ist die Sonne untergegangen, zeigt sich der Sternenhimmel über dem Outback. Eine so stark leuchtende Milchstrasse haben wir nicht einmal in der Atacamawüste gesehen. Wir geniessen den Augenblick.
Mehr zum Uluru siehe little qizz #18!