Coober Pedy, die Opal-Hauptstadt der Welt liegt direkt am Stuart Highway, so ziemlich in der Mitte auf dem Weg von Adelaide nach Alice Springs. Heute leben ca. 1700 Menschen in - beziehungsweise unter - dieser Stadt im Outback Australiens. Bereits bei der Anfahrt sehen wir die verschiedenen Maulwurfhügel aus der Distanz. Wir sind gespannt. Die ersten Opale wurden hier 1911 gefunden und 1915 wurde Coober Pedy gegründet. Letztes Jahr hat die Stadt sein 100-jähriges Jubiläum gefeiert. Rund 80% aller weltweit abgebauten weissen Opale kommen aus Coober Pedy und Umgebung. Beim Dorfeingang werden wir vom berühmten Ortsschild willkommen geheissen.
Wir bleiben zwei Nächte in dieser verrückten Stadt. Wir besuchen Tom's Mine und werden dort in einer Privatführung von der Pächterin höchstpersönlich durch die Mine geführt. Wir dürfen uns mit einem Schachtlift auf und ab manövrieren lassen, Opallinien im Gestein untersuchen, den Gesteinsstaubsauger betätigen (da hat Dyson also noch Potential) und als Höhepunkt mit dem Bohrhammer Opal aus dem Gestein brechen. Übrigens; Opallinien findet man auch mit der Wünschelrute. Verrückt, nicht? Wir haben's bezweifelt. Der Feldtest 2x2x4 hat aber Ergebnisse geliefert, die diese These stützen. Anyhow: Auch wenn der grosse Fund noch ausgblieben ist, sind wir alle ein bisschen mit dem Opalfieber infiziert.
Die meisten Menschen in Coober Pedy leben in sogenannten 'dugouts'. Dies sind ehemalige Minen, die heute zu Wohnungen umfunktioniert sind und meistens aus 3 Schlafzimmern, Wohnzimmer, Bad und Küche bestehen. Der Eingang ist oberirdisch und für den Sauerstoffbedarf wird mit kleinen Kaminen gesorgt. Die Temperatur in diesen Wohnungen bleibt das ganze Jahr über angenehm konstant, auch dann, wenn das Thermometer in Coober Pedy an der 50 Grad Marke kratzt. Die Wände werden mit einem speziellen Lack versehen und so bröckelt das weiche Gestein nicht weiter ab. Wir wohnen hier auf dem Campground überirdisch, es gibt aber in Coober Pedy sogar einen unterirdischen Campingplatz für Zelte.
CP hat auch einen 18 Loch Golfplatz; den kann sich der Golfer natürlich nicht entgehen lassen. Die Greenfee löst man im Museum und bekommt zusätzlich ein Startset mit Bällen, Tees und 10x10cm Kunstrasen. Diese 100cm2 sind das einzige Stück Rasen weit und breit. Eine Art Inselchen von wo aus dann jeweils der Ball gespielt werden kann. Die Fairways sind aus Sand und Geröll, die Greens sind eigentlich Browns; mit Öl vermischter Sand. Die Temperaturen sind sehr hoch, die Zahl der 'bushies' Buschfliegen noch höher. Kurzum: speziell, cool, 9 Löcher reichen.
Abends zeigt sich Coober Pedy von seiner fotogensten Seite. Die vielen kleinen Hügel sehen im Licht der untergehenden Sonne besonders schön aus.
Wir besuchen auch einen Opalshop und erfahren viel über Opale und ihre Qualität. Die Eigentümer des Ladens haben einen eigenen 'claim', aber schon seit mehreren Jahren keinen bedeutenden Fund mehr gemacht. Dank dem Opalladen und den noch vorhandenen Steinen aus früheren Funden, können sie diese Flaute überbrücken und haben ein mehr oder weniger geregeltes Einkommen. Das wichtigste ist jedoch zu wissen: morgen kommt der nächste Riesenfund.
Coober Pedy fasziniert. Wir hören aber auch wirre Geschichten über diesen Ort und Menschen, die dem Opalfieber erlegen sind. Sicher kein einfacher Ort zum Leben.
Wie die Jugendlichen in Coober Pedy das Leben hier sehen, siehst du im little qizz #17!