Unser erstes Reiseziel in Downunder ist Tasmanien. Wir erwarten eine ähnliche Landschaft wie in Neuseeland und sind überrascht, dass es hier doch ganz anders ist. Wir sind in Australien angekommen!
Den ersten Abend verbringen wir in Hobart. In Tasmanien lebt eine halbe Million Menschen und die Hälfte davon in Hobart. Die Insel ist etwa doppelt so gross wie die Schweiz. Die geografische Breite von Hobart beträgt 42° S - also ein Pendant zu Rom... das merken wir auch gleich nachdem wir zum Flieger ausgestiegen sind. Hier ist es viel milder als in Neuseeland. Wir freuen uns auf unsere Shorts und Flipflops - die hatten nun lange genug Pause.
Am ersten Tag fahren wir ganz in den Süden um das alte Gefängnis von Port Arthur (Bild 1) zu besuchen. Ein eindrückliches Gelände und wunderschön gelegen. Hierhin kamen zwischen 1833 und 1877 die Bösen der Bösen - auch wenn das im Fall von neunjährigen Jungen 'nur' ein dreimaliger Diebstahl eines Spielzeugs war. Da bekommen Nessina und Maiara schon mal grosse Augen.
Die nächsten zwei Tage verbringen wir an der Ostküste und besuchen die berühmte Wineglass Bay (Bild 2). Eine gut dreistündige Wanderung hin und zurück führt uns an eine der schönsten Buchten der Welt. Wirklich sehenswert. Ob die Bucht wegen ihrer Form oder wegen des kristallkaren Wassers ihren Namen erhalten hat, ist nicht geklärt.
Weiter nördlich besuchen wir die Bay of Fires (Bild 3). Die Küste heisst nicht etwa wegen den roten Flechten an den Steinen so, sondern weil die Aborigines früher oft Feuer in Küstennähe entfacht haben. Hier unterhalten wir uns angeregt mit einem Pensionär aus Launceston, der hier ein Ferienhaus besitzt. Er habe in der Bucht schon Killerwale und weisse Haie gesehen. Ist in Ordnung, wir fahren ins Landesinnere.
Launceston - die andere grössere Stadt in Tasmanien - hat ihr englisches Flair behalten. Wir geniessen das Flanieren im Städtchen und gönnen uns sogar einen Haarschnitt. Am Nachmittag baden wir im Teich beim George Cateract. Hier trifft sich Launceston zum baden, sünnele und spazieren. Die wärmenden Sonnenstrahlen bei über 30°C sind eine Wohltat - wir haben gelesen, dass es in Cradle Mountain nur 7°C warm sein soll. Crazy!
Unterwegs nach Cradle Mountain besuchen wir einen Wildlife Park und können mit einem Wombat kuscheln, Känguruhs füttern und den Tasmanischen Teufeln beim Mittagessen zusehen. Die ersten beiden super herzig - der Anblick einer Horde Tasmanischer Teufel die gerade ein totes Wallaby zerfleischen, ist eher gewöhnungsbedürftig.
In Cradle Mountain ist es anfangs wirklich sehr kühl. Wir fahren mit dem Shuttle bis zum Dove Lake (Bild 5) und starten den Rundwanderweg. Anfangs sind wir nicht sicher, ob wir das auch wirklich durchziehen. Es ist sehr kalt, aber am schlimmsten ist der eisige Wind. Mit jedem Schritt bekommen wir aber wärmer und das Wetter bessert sich auch langsam. Wir starten den Walk mit vier Kleiderschichten und beenden ihn im T-shirt.
Die Wanderwege sind traumhaft in die Landschaft eingefügt. Daher hängen wir noch einen Walk dran und wandern etwas weiter unten noch durch eine heideartige Landschaft (Bild 6). Hier wimmelt es nur so von Wombats und Echidnas. Der Wombat sieht aus wie eine Kreuzung aus Murmeltier und Koala und der Echidna ist eine Mischung aus Igel und Ameisenbär. Neben dem Platypus ist dies das einzige eierlegende Säugetier der Erde.
Wir fahren zurück nach Hobart und unsere Rundreise schliesst sich. Unterwegs besuchen wir noch die Nate Whisky Destillery. Sehr hübsch gelegen und trotz ihren erst acht Jahren einen Abstecher wert.
Tasmanien ist ein wunderbares Fleckchen Erde - uns hat es hier gut gefallen.