Nach vier Stunden Flug landen wir zwei Tage später um zwei Uhr morgens in Auckland. Das ist ein bisschen wie die Umstellung von Winter- auf Sommerzeit - einfach eine Stufe höher. Wir sind froh,
dass wir ein Flughafenhotel gebucht haben.
Schon ein paar Stunden später nehmen wir unseren Camper in Empfang. Fast vierzehn Quadratmeter - klein ist anders. Die ersten zwei Nächte verbringen wir auf einem Campingplatz in Auckland. Nichts besonderes, aber gut gelegen um uns und den Campervan einzurichten, das Nötigste einzukaufen und mit dem Zug ins Stadtzentrum zu pendeln. Wir besuchen den Hafen von Auckland und essen hier mit Blick auf den Hafen. Vor uns liegen zwei America's Cup Yachten. Eindrücklich, aber das Siegerboot liegt am Genfersee.
Am dritten Tag fahren wir nordwärts und da das Wetter nicht so toll ist, merken wir bald, dass unser Camper nicht ganz dicht ist. Wir verbringen fast den ganzen Tag in Paihia um das Heckfenster
abdichten und den Abfluss des Küchenlavabos wieder in Schuss bringen zu lassen. Der Aufenthalt in der Garage ist spannend und bringt uns 'the Kiwi Way of problem solving' näher.
Gleich neben Paihia liegt Waitangi - der Geburtsort Neuseelands unter dem Commonwealth. Hier wurde der Vertrag zwischen den diversen Maoristämmen und dem British Empire aufgesetzt und von den ersten Maori Chiefs unterschrieben. Es existieren eine englische Version und mehrere in Maori übersetzte Exemplare. Da die Dokumente in wichtigen Punkten nicht genau übereinstimmen, kommt es in der Folge immer wieder zu Auseinandersetzungen.
Wir fahren bis an den nördlichsten Punkt Neuseelands und besuchen unterwegs die 90-Mile-Beach. Leider können wir mit unserem Camper nicht auf der Sandpiste entlang des Meeres brettern, aber der Abstecher an die Westküste hat sich trotzdem gelohnt. The Top of NZ ist felsig und das Meer unruhig, denn genau hier trifft der Pazifische Ozean auf das Tasmanische Meer. Die beiden Strömungen laufen aufeinander zu und man sieht im Wasser, wie die Wellen aufeinander treffen und weisse Schaumkronen bilden.
Tapotupotu heisst der nördlichste Campingplatz Neuseelands und wir sind begeistert. Unser Stellplatz ist gleich neben dem Meer und das Wetter hat sich auch gebessert. Wir geniessen unser Glas Rotwein aus dem Kartonpack - so haben wir uns das vorgestellt. Wir bleiben noch einen weiteren Tag in der Region.
Entlang der Westküste fahren wir wieder nach Auckland zurück und durchqueren dabei die berühmten Kauri-Wälder von Neuseeland. 'Tane Mahuta' - Lord of the Forest ist um die zweitausend Jahre alt und über 50 m hoch. Auch die 'Four Sisters' sehen im Abendlicht wunderbar und geheimnisvoll aus. Touristen hat es in diesem Wald praktisch keine.
Wir fahren wieder zurück nach Auckland und schliessen so den Kreis unserer nördlichen Nordinsel-Tour.