Moorea war schön - aber Bora Bora ist Südsee aus dem Bilderbuch
Schon der Anflug haut uns aus den Flip Flops. Noch bevor die dichte Wollendecke aufgerissen ist, haben wir am Horizont einen türkisfarbenen Schimmer entdeckt; das muss die Insel sein. So ist es.
Wir wenden einmal über der Lagune bevor wir aufsetzen. Die Lagune schimmert in unzähligen Blautönen; so viele Farbnuancen kennen nicht mal Faber Castell und Caran d'ache zusammen. Der Flughafen
ist auf einem Motu - eine auf dem Ringriff liegende kleine Insel. Mit einer Fähre werden wir zum 'Festland' gebracht. 30 Minuten Fahrt duch eine der schönsten Lagunen die wir bislang gesehen
haben. Vom Boot aus sehen wir schon unser neues Heim für diese Woche (2.Bild - Bungalow oben links / 3. Bild Aussicht).
Nathalie und Barthélémy - unser Kontakt hier in Bora Bora - holen uns am Pier ab. Im Gepäck haben sie gleich noch unseren neuen Wagen - einen Peugot 207 - dabei. Wir fahren gemeinsam
Richtung Norden zu unserem Haus. Marlon Brando - die jüngeren Semester müssen googeln - hat das Haus irgendwann nach den Dreharbeiten zur "Meuterei auf der Bounty" bauen lassen. Es liegt einige
Meter über der Bucht und bietet einen unglaublich schönen Blick auf die Lagune. Wir sind angekommen.
Am ersten Abend schenken wir uns das Kochen und fahren zum Chinesen. Von aussen sieht das Gebäude in etwa so aus die Garage eures Pneuhändlers den ihr im November besucht. Wäre uns dieser Take
Away nicht empfohlen worden, hätten wir wohl kaum dort gehalten. Aber das Essen war spitze.
Am nächsten Tag fahren wir einmal um die Insel und stellen fest, sie ist grösser als wir uns das vorgestellt haben. Für das Fahrrad zu gross, für das Auto zu klein. Bora Bora ist in etwa gleich
gross wie die Gemeinde Wald punkto Fläche und Anzahl Einwohner. Unserer Ansicht nach wäre ein Boot hier das optimale und schnellste Transportmittel, da die vielen Buchten so umfahren werden
könnten. Die Infrastruktur ist aber eher auf Autos ausgerichtet und so sind alle Einheimischen mit dem Roller oder Pickup unterwegs.
Die meisten Hotels liegen nicht auf dem "Festland" sondern in der Lagune, auf kleineren vorgelagerten Inseln - den Motus. Möglicherweise aus diesem Grund - und da auch nicht Hochsaison ist -
treffen wir nicht viele Touristen. Die öffentlichen Strände wie die Matira Beach im Süden sind sehr schön, praktisch menschenleer und werden erst gegen Feierabend vor allem durch die
Einheimischen genutzt; zum 'Fyrabig-Bier'. Am Strand, im knietiefen, glasklaren, badewannenwarmen Wasser der Lagune sitzend, den Tag mit einem der schönsten Sonnenuntergänge ausklingen lassen.
Ferien für uns, Teil des Alltages hier.
Eher zufällig haben wir entdeckt, dass man hier selber nach Perlen tauchen kann. Haben wir gemacht. War eines unserer absoluten Highlights hier und verdient einen eigenen Blogeintrag.
Am Tag vor unserer Abreise ist nochmals Kaiserwetter. Endlich. Das Wetter war zwar immer mal wieder gut, aber wir wollten ein Boot mieten und damit in die Lagune. Und das mussten wir schon
zweimal schieben. Entweder zu starke Strömung oder einfach bedeckt und wir wollten es perfekt. Da wir keinen Bootführerausweis haben, begnügen wir uns mit einem Floss und 6PS. Bestens um
gemütlich durch die Lagune zu tuckern. Die reine Fahrzeit um die Insel einmal zu Umrunden wäre vier Stunden, wir haben einen ganzen Tag Zeit. Wir starten im Süden und fahren im Gegenuhrzeigersinn
um die Insel. An der Ostküste liegen die meisten Hotels und die Lagune ist sehr dicht mit Overwater Bungalows bebaut. Kein Wunder, die Sicht von hier aus auf die Insel ist Postkarte.
Nach zwei Stunden werfen wir den Anker auf einer Sandbank im Nordwesten. Das Wasser glasklar und türkis, die Sicht gleitet über die Lagune zu 'unserem' Haus. Wir baden, picknicken auf unserem
Floss und geniessen die Szenerie. Als wir weiter wollen, springt der Motor nicht an. Super! - Greenhorns at work. Wir probieren, machen und tun, aber: kein Wank. Nach einer weiteren halben Stunde
kommt der von uns per Natel avisierte Vermieter und wir denken: 'peinlich, wenn die Maschine nun anspringt'. Das Ganze mündet aber in einer kleineren Zerlegung 'on site' im hüfttiefen Wasser.
Kerzen wechseln, Vergaser ausbauen und Düsen ausblasen. Das ganze Programm, aber kurz vor Abschlepp läuft der Motor wieder und wir ziehen weiter. Auf dem Weg legen wir noch weitere
Schnorchelstopps ein - ein perfekter Tag in der Lagune.
Bora Bora ist wirklich eine Perle der Südsee.