San Pedro de Atacama

Mit unserem Pickup fahren wir von Calama in das rund 100 Kilometer entfernte San Pedro de Atacama. Wir kaufen uns ein Souvenir-Schild 'Atacama Desert - Driest Place on Earth'.

 

San Pedro ist aber nicht ganz so trocken, denn es ist eine Oase und zählt fast 2000 Einwohner und gaaaanz viele Touristen. Das Städtchen gefällt uns sehr. Der grösste Teil ist Fussgängerzone mit vielen Tour-& Souvenirshops; es herrscht eine friedliche 'Hang Loose'-Stimmung. San Pedro wird für die kommenden Tage unsere Homebase sein.

 

Wir besuchen die Lagunen Miscanti und Miñique auf fast 4000 müM. Beide Lagunen sind sehr schön und ziemlich abgelegen. Auf der Fahrt dorthin kommen gleich zwei Füchse gefährlich nah ans Auto. Die Dame beim Parkeinlass meint zwar, dass nur der Hunger die Füchse so nah ans Auto kommen lasse und nicht etwa die Tollwut. Wir glauben das mal so, sind aber auf der Hut.

 

Auch in der Salar de Atacama selber hat es einige Lagunen. In der Lagune Cejar nehmen wir ein Bad - beziehungsweise lassen uns treiben. Der Salzgehalt der Lagune Cejar ist höher als derjenige des Toten Meeres; > 30%. Nessina und Maiara brennt das salzige Wasser so sehr an den Beinen, dass sie sich nur ganz kurz treiben lassen. Der Eintritt ist horrend - 21 Franken für eine erwachsene Person und drei Franken für ein Kind. Dafür ist die Infrastruktur top - Duschen und Umkleidekabinen sind sehr sauber. Wir haben zudem Glück, denn als wir die beinahe menschenleere Lagune verlassen, kommen gleich ein halbes Dutzend Tourbusse angerollt.

 

In der Lagune Chaxa - mit ihren rosa Flamingos - geniessen wir den Sonnenuntergang. Kurz nachdem die Sonne untergangen ist, lässt der Wind nach und die Flamingos fliegen über unsere Köpfe hinweg zu ihren Nistplätzen. Auch hier - kaum ist die Sonne verschwunden, sind Shorts und Flipflops nicht die geeignete Bekleidung.

 

El Tatio ist das höchst gelegene (>4200 müM) und drittgrösste Geysirfeld der Erde. Damit man die Geysire und heissen Quellen in Aktion sehen würde, müsste man frühmorgens vor Ort sein. Wir nehmen es gemütlich, denn die Fahrt dorthin ist wunderschön. Uns gefällt die vulkanische Landschaft mit mehreren Lagunen so sehr, dass wir immer wieder anhalten um zu fötelen oder für ein Picknick stoppen. Beim Geysirfeld angelangt sehen wir ein paar schwache Rauchschwaden über dem Geysirfeld. Unsere Aufmerksamkeit gilt sowieso eigentlich mehr dem einzig anderen Gefährt auf dem Parkplatz - ein zu einem Wohnmobil umgebauten Lastwagen mit Solothurner Nummer. Wir lernen Mark und Babs kennen. Sie sind seit einem Jahr unterwegs mit Startpunkt Montevideo / Uruguay. Sie wollen noch bis Alaska und nehmen sich dafür zwei weitere Jahre Zeit. Nicht schlecht - dagegen fühlt sich unser Projekt wie verlängerte Sommerferien an. Leider leiden beide an der Höhenkrankheit und ihr Wundertruck hat gerade den Geist aufgegeben - nicht gerade der ideale Ort dafür. Sie können jedoch mit ein paar Einheimischen zurück nach Calama fahren, wo sie einen Automechaniker kennen. Wir hoffen sehr, dass sie bald wieder 'on the road' sein werden.

 

In der Atacama gehört 'Stargazing' einfach dazu - auch wenn es nur noch einige Tage bis zu Vollmond sind und der Nachthimmel hell erleuchtet ist. Wir werden in einer zwanziger Gruppe von einem amerikanischen Astronomen betreut. Durch die beiden Teleskope sehen wir Saturn mit Ring, einen Red Giant, den Orionnebel und vieles mehr. Den Mond können wir dann sogar durch das Teleskop hindurch fotografieren (siehe Bild).

 

Die vier Tage in der Atacamwüste sind viel zu schnell vobei. Eigentlich wollten wir von hier aus noch die beiden Lagunen Blanca & Verde besuchen, welche nur wenige Kilometer hinter der bolivianischen Grenze liegen. Leider war das mit unserem Auto nicht möglich, denn unser Mietauto darf Chile nicht verlassen. Es gäbe  einen Daytrip für 'günstige' USD 700.-. Wir passen. Uns ist klar: hierher kommen wir wieder mal zurück.