'Der Titicacasee ist das höchstgelegene Gewässer mit kommerziellem Schiffsbetrieb und der grösste Binnensee Südamerikas. Die Uros sind ein Volk, welches auf schwimmenden Schilfinseln und in Schilfhäusern leben'. So oft während den Geografiestunden erzählt und daher ein weiterer Punkt auf unserer Bucket List.
Wir erreichen Puno nach einer siebenstündigen Busfahrt von Cuzco aus. Es ist eine traumhaft schöne Fahrt. Die Landschaft erinnert uns an ein trockenes Engadin - im Talboden auch ein breiter Gebirgsfluss wie der Inn.
Puno ist nicht so hübsch wie Cuzco oder Arequipa - aber die Landschaft macht alles wieder wett. Unser Hotel liegt auf einem Hügel ausserhalb von Puno. Die Aussicht ist fantastisch und der Sonnenuntergang einmalig. Wir befinden uns auf über 3800 müM.
Am folgenden Tag besuchen wir die Uros. Sie leben mittlerweile wohl zu 100% vom Tourismus und das merkt man leider auch. Wir werden auf der Insel empfangen und wir erhalten einen Vortrag über das Leben der Uros und wie die schwimmenden Inseln gebaut werden. Wir erfahren, dass 'Titi' Puma und 'kaka' grau heisst. Dreht man die Landkarte um, so kann man die Umrisse eines Pumas erkennen.
Derzeit leben etwa 2000 Menschen auf fast 50 Inseln. Die Bauzeit für eine neue Insel dauert etwa 15 Monate. Interessant, aber alles hat bedauerlicherweise einen Merchandising-Beigeschmack. Nach zwei Stunden haben wir genug und kehren zurück nach Puno. Die Schiffsfahrt geht durch einen Schilfkanal, was wirklich schön ist. Leider ist der See nicht sehr sauber und wenn man Titicacasee googelt, stolpert man schon beim zweiten Eintrag über 'Drecksloch in den Anden' und 'Massensterben: Dem Titicacasee droht der Tod'. Wir können das gut nachvollziehen.
Nichtsdestotrotz ist der See aus der Ferne betrachtet atemberaubend schön und wird auch weiterhin im Geografieunterricht erwähnt werden - nur etwas differenzierter.